Sonntag, 13. Januar 2013

Von Terrorzwergen in der Nacht.

Gestern Abend sprang unser Babyphone immer wieder an: "Mama...da....wauwau" oder auch: "Papa....mama....". Wahlweise stiefelten der Mann oder ich in die obere Etage zum Zwerg. Und was war? Nix. Wir fanden jedesmal ein schlafendes Kind vor.

Als dann um kurz nach 10 das Babyphone ansprang und der Zwerg wirklich wach war, entschlossen wir uns auch schlafen zu gehen. Also schnell noch eine Milch (*hüstel..also 1/4 Milch + 3/4 Wasser) zubereitet und ab ins Bett. Der Zwerg schlief auch relativ schnell wieder ein - das Erzählen im Schlaf allerdings blieb.

Gegen halb 1 wurde ich erneut von Geknatsche geweckt. Ein Blick zur Seite verriet mir, dass der Zwerg in seinem Bett stand und meine Probleme die Augen aufzumachen, dass er mich voll aus einer Tiefschlafphase gerissen hatte. Orientierungslos und noch nicht richtig wach, wurde ich richtig knatschig, meinte, er solle seine Milchflasche nehmen, trinken und sich gefälligst hinlegen, es ist mitten in der Nacht. Die Antwort ein plötzlicher Schmerz an meiner Stirn. Mit einem "Nein" bekam ich die Milchflasche gegen den Kopf geworfen und schon dröhnte wütendes Geschrei in meinen Ohren. Ich wurde echt übel launig und meinte, er solle sich hinlegen und schlafen. Jeder Mensch schläft schließlich in der Nacht...Milch wollte er nicht..schlafen scheinbar auch nicht. Ich überlegte, ob die Milch eventuell zu kalt sein könnte. Also aufgestanden, eine neue Milch gemacht. 
Ergebnis? Gleiches wie vorher. "nein", Geschrei und schmeißen der Flasche gegen meinen Kopf. Dann hörte ich: "Papa?", also den Mann animiert jetzt an der Kinderbett-Seite zu liegen. 
Ergebnis? Trotzdem Geschrei und die Milchflasche die jetzt mein Mann an den Kopf bekam.
Mittlerweile war es halb 2. Wir beide totmüde. Der Zwerg schreiend und wütend. Ich überlegte, ob er Schmerzen hätte. Kurzer Check mit der Taschenlampe. Kein Zahnungsöl, Chamomilla oder Fiebersaft am Bett. Also wieder aufstehen. Nach unten. Chamomilla nicht gefunden. Nurofen und Zahnungsöl geschnappt. Angefeuert vom Zwergen-Geschrei wieder nach oben. Zahnungsöl ran. Und innerhalb von 5 Minuten Ruhe. Hach. Göttlich. Rumgedreht, in die Bettdecke gemummelt. Augen zu. Kopf aus. "uuuuuuuuuuhhhhhhhhhhhääääääääääääääääwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww". Zwergengeschrei. Der Mann lag immer noch auf der Kinderbett-Seite und stöhnte. Mittlerweile war es viertel 3. Das heißt seit fast 2 Stunden klaute der Zwerg uns unseren Nachtschlaf. Terrorzwerg, dachte ich mir und schimpfte, warum das Kind mit immerhin fast 1 1/2 Jahren nicht wirklich kapiert hat, was schlafen bedeutet. Da aber das Zahnungsöl angeschlagen hatte, vermuteten wir wirklich Zahnschmerzen. Also tief durchatmen "Er kann nichts dafür"-Mantra anschalten. Und Norufen-Schmerz-Mittel geben. 
Ergebnis? Schreien. Aber diesmal Wutgeschrei, weil er mehr von dem Saft wollte. Wir entschlossen uns, dass mein Mann weiterhin seine Hand ins Bettchen hält und wir den Zwerg einfach lassen. Es folgte nun: Zwergengeschrei². Schließlich nahmen wir ihn zwischen uns. (Letztes mal wurde die Situation dadurch nur noch schlimmer, deshalb hatten wir das bis dahin nicht in Erwägung gezogen) Und mit einem erleichtertem "Mama!" kuschelte sich der Zwerg in meine Achselkuhle, klammerte sich an meiner Haut fest und schlief auf der Stelle ein. "Mein kleiner Terrorzwerg", dachte ich und war plötzlich so voller Liebe. Es war jetzt kurz vor 3 Uhr. In dieser Stellung schlafen war mir unmöglich. Der Mann schon längst wieder eingeschlafen. Den geweckt, Kind ins eigene Bett zurück. Eingemummelt. Augen zu. Kopf aus. Und irgendwie auch glücklich, denn sonst schmust das Kind doch selten. 
Und schlafen. Bis halb 9 heute morgen. Durchschlafen. Toll. Und selbst dann macht er nicht mal Terror. Er spielte noch 10 Minuten in seinem Bett um dann noch bei uns im Bett Buch zu lesen und bis kurz nach 9 mit uns zu kuscheln.

1 Kommentar:

ali hat gesagt…

schön geschrieben, diesen kleinen Stich Wut/ Unverständnis, warum man nicht einfach schlafen kann, den kennen wir doch alle und uns allen tuts im gleichen Zuge Leid, die Zwerge, wir lieben sie, auch wenn sie Terrorzwerge sind.